Homosexualität keine Krankheit mehr
5. September 1991
HOSI-Wien-Vertreter, darunter ich, treffen mit Reinhold Oblak, dem Pressesprecher von Gesundheitsminister Harald Ettl (SPÖ) zusammen, um die Streichung von „Homosexualität“ aus dem offiziellen Krankheitenkatalog (damals ICD-9) zu fordern. Zwar hat dies die WHO für die kommende ICD-10 bereits 1990 beschlossen, aber bis zu deren geplanten Einführung 1993 wollen wir nicht warten. Am 6. September 1991 ergeht eine schriftliche Weisung des Gesundheitsministers an alle zuständigen Stellen, die Codierung für Homosexualität aus dem österreichischen Diagnoseschlüssel zu entfernen bzw. nicht mehr anzuwenden. Seither ist Homosexualität in Österreich auch offiziell keine Krankheit mehr (vgl. LN 4/1991, S. 14).