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Blog-Beiträge

König-Abdullah-Zentrum zieht aus Wien ab

Am 5. März 2021 gab das König-Abdullah-Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog (KAICIID) bekannt, seinen Sitz in Wien zu verlassen, vermutlich wird es nach Genf weiterziehen. Das ist eine erfreuliche Nachricht und für mich Anlass, wieder einen Blick ins Archiv zu werfen. Denn die HOSI Wien hatte sich von Anfang an vehement gegen die Niederlassung des von Saudi-Arabien finanzierten Zentrums ausgesprochen. Ebenso die Grünen.

Moria: Absoluter Kadavergehorsam der Grünen

Statt eines Jahresrückblicks oder einer Bilanz über ein Jahr Türkis-Grün ein Beitrag über das duckmäuserische Verhalten der Grünen am Beispiel „Moria“, zumal in den letzten Wochen die Debatte über die Aufnahme von Flüchtlingen aus den Elendslagern in Griechenland jahreszeitlich bedingt wieder virulenter geworden ist: Einerseits wegen Weihnachten (Herbergssuche und christliche Nächstenliebe hatten für einige Tage die übliche saisonale Hochkonjunktur) und andererseits wegen des Winters, der die fürchterlichen Zustände in den Flüchtlingslagern weiter verschlimmerte.

35 Jahre AIDS-Hilfe in Österreich

Heute vor 35 Jahren wurde in Wien die erste Beratungsstelle der Österreichischen AIDS-Hilfe (ÖAH) offiziell eröffnet. Die Initiative zur Gründung der ÖAH ging von der HOSI Wien aus. Grundidee war, ein nichtstaatliches anonymes Informations-, Beratungs- und auch HIV-Test-Angebot bereitzustellen. Die ÖAH richtete noch weitere sechs Beratungsstellen ein. Dieses erfolgreiche Konzept war auch international beachtet und zum Teil ein Vorbild. Die ÖAH bestand bis Ende Juni 1991. Die ehemaligen ÖAH-Beratungseinrichtungen sind indes bis heute das Fundament nichtstaatlicher AIDS-Arbeit in Österreich geblieben.

Justizskandal Lopatka

Die Justizaffäre Lopatka wird jetzt auch Gegenstand einer parlamentarischen Anfrage. Auf jeden Fall zeigt dieser Justizskandal einmal mehr, wie verrottet Teile der Justiz sind, welche schwarzen bzw. türkisen Netzwerke da offenbar zugange sind. Es gibt sogar mysteriöse Todesfälle im Umfeld der Affäre. Doch Vertuschen, Abwiegeln und Täter-Opfer-Umkehr ist angesagt – ziemlich retro, schwarz/türkis und daneben das Ganze. Man wollte wohl Schaden vom Politiker-Bruder abwenden. Doch der ist selber nicht ganz makellos, wie ein Blick ins Archiv zeigt.

Wien-Wahl: Türkise Jungschwule auf verlorenem Posten

Wien ist immer schon ein schwieriges Pflaster für die ÖVP gewesen. Vor fünf Jahren landete sie bei den Wahlen im einstelligen Bereich. Diesmal versucht sich die ÖVP völlig enthemmt als radikalere FPÖ, um im rechten Wählersegment zu fischen – und das ziemlich tief (Asyl, Migration, gegen die vermeintliche soziale Hängematte, EU-Bashing, alles inklusive). Der FPÖ blieb nichts anderes übrig, als noch tiefer zu gehen. Deren Plakate wirken mittlerweile wie eine satirische Parodie auf ihre früheren Wahlkampagnen. Noch nie war ich so froh über eine starke SPÖ. Und die Grünen? Schwamm drüber!

25 Jahre Bischofs-Outing

Es war die lustvollste Aktion in meinem Aktivistenleben: das Bischofs-Outing am 1. August 1995. Die Aktion wurde schon im März 1995 angedroht für den Fall, dass die katholische Kirche und die ÖVP weiterhin die Abschaffung der drei anti-homosexuellen Strafrechtsparagrafen blockierten. Die Medien befassten sich mit der Sache daher schon über Wochen und Monate vor der eigentlichen Aktion. Die ÖVP blieb indes stur, und so schritt ich schließlich zur Tat. Das Outing löste einen veritablen Medienhype aus. Ich finde, das 25-Jahr-Jubiläum dieser frechen und unverfrorenen Aktion darf ruhig Anlass sein, sich daran zu erinnern...

Wiener Mahnmal für die homosexuellen NS-Opfer

Ein weiteres schwul/lesbisches „Langzeitprojekt“ neigt sich endlich seiner Verwirklichung zu: das geplante Wiener Mahnmal für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus. Im zweiten Anlauf wurde jetzt unter sieben Einreichungen der Entwurf des britischen Künstlers Marc Quinn ausgewählt. Das Projekt wird im Resselpark am Wiener Karlsplatz realisiert werden. Einmal mehr Anlass, ins Archiv zu schauen, denn auch diese Angelegenheit hat bereits eine längere – und irgendwie typische – Geschichte.

Ist der Mord an Olof Palme wirklich geklärt?

Am 28. Februar 1986 wurde Schwedens charismatischer Premierminister Olof Palme ermordet. Die polizeilichen Ermittlungen waren von Anfang an ein Fiasko gewesen, was die wildesten Spekulationen und Verschwörungstheorien nährte. Im Sommer 1988 gab es in diesem Zusammenhang einen „Homo-Skandal“, über den ich in den LN 4/1988 berichtete. Am 10. Juni 2020 gaben die Ermittlungsbehörden nun bekannt, den Fall zu schließen, und präsentierten den bereits im Jahr 2000 verstorbenen Stig Engström als mutmaßlichen Täter. Dass das Mordrätsel damit wirklich gelöst wurde, darf indes weiterhin bezweifelt werden.