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Website und Blog von Kurt Krickler

Pionier, langjähriger Aktivist und Veteran der Schwulen- und Lesbenbewegung

Willkommen

Willkommen auf meinem Website, den ich mir anlässlich meines „Dienstjubiläums“ „40 Jahre Engagement in der Schwulen- und Lesbenbewegung“ und meines 60. Geburtstags im April 2019 zum Geschenk gemacht habe.

Mehr über Zweck und Motivation:

Resümee zum Jubiläum:

Lobbying

Mein vier Jahrzehnte währendes Engagement in der Schwulen- und Lesbenbewegung ist – sieht man von der publizistischen Tätigkeit ab – in erster Linie von politischem Lobbying geprägt. In Österreich ging es u. a. um fünf große Themen: die Strafrechtsreform, den gesetzlichen Diskriminierungsschutz, die eingetragene Partnerschaft und Ehe für alle, die Anerkennung der homosexuellen NS-Opfer und den Kampf gegen HIV/AIDS. Auf internationaler Ebene war ich für die ILGA und ILGA-Europe in das Lobbying bei KSZE/OSZE, Europarat, EU und UNO involviert.

Aktionismus

Bei allem ernsthaften Lobbying durfte das – mir stets sehr wichtige – Lustprinzip nie zu kurz kommen. Und das konnte ich – allein oder mit Gleichgesinnten – immer wieder ausleben und befriedigen: ob Protest bei einer Gerichtsverhandlung wegen des Werbeverbots, ob Flugblatt-Abwurf von der Besuchergalerie des Parlaments, ob Outing von vier Bischöfen oder das Besetzen eines Ministerbüros oder einer Botschaft. Diese direct actions waren zudem stets sehr öffentlichkeitswirksam.

LAMBDA-Nachrichten

Kurts Kommentar LN 4/1999

Bei der Nationalratswahl 1999 gewinnt die FPÖ für den rechten Block elf Mandate hinzu, die ÖVP stagniert bei 52 Mandaten und wird erstmals in der Geschichte nur drittstärkste Partei. Doch Wolfgang Schüssels Schicksal scheint es zu sein, ständig zu verlieren, aber dadurch immer stärkeren politischen Einfluss zu gewinnen – ein weiteres Paradoxon der österreichischen Innenpolitik. Er wird Bundeskanzler.

Que(e)rschuss LN 4/2012

Mein unheiliger Zorn und Furor richten sich diesmal gegen die religiös motivierte Beschneidung wehrloser Buben – eine unnötige Genitalverstümmelung. Hier werden mit staatlicher Duldung Kinderrechte verletzt, weil Eltern ihre Religion am Körper anderer Menschen ausüben wollen.

Que(e)rschuss LN 4/2008

Einmal mehr kritisiere ich die neoliberale Ausrichtung der EU. Wenn sie sich nicht endlich in Richtung einer sozialen Union verändert, wird sie ein Auslaufmodell sein. Heute, ein Jahrzehnt später, ist davon immer noch nichts zu bemerken. Es scheint indes ohnehin zu spät zu sein. Populistische Parteien kapern die Abstiegsängste breiter Schichten und nutzen sie für ihre nationalistische Agenda.

Kurts Kommentar LN 4/2001

Der politische Katholizismus zeigt wieder seine hässliche Fratze: Ob AIDS, ob 9/11-Anschläge in New York. Für Österreichs Fundi-Bischöfe ist die westliche Dekadenz (Stichwort Abtreibung und Homo-Ehe) daran mitschuld. Die Sektenbeauftragten des Bundes schreiten immer noch nicht ein!

Que(e)rschuss LN 6/2007

In jeder Hinsicht etwas unprofessionell laufen 2007 und 2008 die Sitzungen der vom Justiz- und vom Gesundheitsministerium eingesetzten Arbeitsgruppe „Gleichgeschlechtliche Partnerschaften“ ab. Ich gehe auch mit den VertreterInnen der Bewegung ins Gericht, die auf einer „Alles-oder-nichts“-Position beharren. Fast ein Wunder, dass 2009 doch noch die eingetragene Partnerschaft verabschiedet wird.

Que(e)rschuss LN 2/2006

In dieser Glosse oute ich mich als überzeugter Konsumverweigerer, der ich immer noch bin. Anlass ist eine Studie, der zufolge schwule Männer besonders kaufkräftig und konsumfreudig seien. Mich irritiert dabei auch die von den Studienautoren gezogene Verbindung zwischen bravem Konsumverhalten und gesellschaftlicher Anerkennung und rechtlicher Gleichstellung.

Hier werden sechs zufällig ausgewählte Kommentare aus über 100 in den Jahren 1987 bis 2018 erschienenen Kolumnen aus den LAMBDA-Nachrichten angezeigt.

Zeitleiste

Eine Reise durch (meine) vier Jahrzehnte Lesben- und Schwulengeschichte mit keinesfalls allen, aber durchaus repräsentativen Stationen.

Aktuelle Blog-Beiträge

Der gesellschaftliche Backlash ist auch hausgemacht

Dieser Text erschien als Gastkommentar im KURIER. Einmal mehr äußere ich mich genderkritisch, diesmal über den allseits beklagten Backlash, der indes auch hausgemacht ist. Und ich wundere mich, welchen grotesken Aufwand die Stadt Wien treibt, um intersexuelle Personen angeblich sichtbar machen zu wollen. Dieser identitätspolitische Irrsinn stärkt Grüne und SPÖ offenkundig nicht – im Gegenteil, wie man bei jeder Wahl in den letzten Jahren feststellen konnte. Einsicht? Umkehr? Fehlanzeige!

Hermes Phettberg (1952–2024)

Am 18. Dezember 2024 ist Hermes Phettberg gestorben. Er war nicht nur ein einzigartiger Künstler – Autor, Selbstdarsteller und TV-Talkshowmaster –, sondern auf seine Art auch ein bedeutender Aktivist der österreichischen Schwulen- und Lesbenbewegung. In meinem Beitrag rufe ich zwei Aktionen in Erinnerung, die Hermes Phettberg gemeinsam mit der HOSI Wien unternahm.

40 Jahre Gedenkstein in Mauthausen

Vor 40 Jahren haben die Homosexuellen Initiativen (HOSIs) Österreichs im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen den weltweit ersten Gedenkstein für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus angebracht und feierlich enthüllt. Es war ein erster Höhepunkt in der jahrzehntelangen Gedenk- und Erinnerungsarbeit der HOSI Wien. Sie stieß mit diesem wichtigen Projekt auf offene Türen bei den zuständigen Mitarbeitern im Innenministerium, das die Anbringung des Gedenksteins unbürokratisch genehmigte. Sie fand international Beachtung – und Nachahmung.

Parlamentarisches Gender-Geschwurbel

Am letzten Sitzungstag des Nationalrats in dieser Legislaturperiode wurde eine umstrittene Novelle zum Bundes-Gleichbehandlungsgesetz verabschiedet. Die ÖVP wurde vom grünen Koalitionspartner ausgetrickst und stimmte „irrtümlich“ für eine Neudefinition von „Geschlecht“. Im Vorfeld dieser Novelle waren aber viele Falschspieler unterwegs. Gezielt Begriffsverwirrung zu stiften hatte dabei ebenfalls Methode. Es war eine peinliche Nummer, die Gesetzeserläuterungen sind ein Witz.