Gesprächstermin bei ÖVP-Justizsprecher Heribert Donnerbauer (2. v. r.) – mit HELGA PANKRATZ und CHRISTIAN HÖGL (vgl. Aussendung der HOSI Wien sowie LN 6/2007, S. 6 ff). FOTO: GERTRUD KIRCHWEGER
Am 9. Juli 2007 – der schwarz-blau-orange Regierungsspuk war Gott sei Dank schon wieder Geschichte – wurde ich im Ehrenbeleidigungsverfahren, das der ÖVP-Abgeordnete Walter Tancsits gegen mich angestrengt hatte, in zweiter Instanz endgültig freigesprochen. Tancsits erwies sich als schlechter Verlierer. In den LN 5/2007 ließ ich die langwierige Causa nochmals Revue passieren.
Im September 2007 stattete Papst Benedikt XVI Österreich einen offiziellen Besuch ab. Die HOSI Wien verwahrte sich schon im Vorfeld gegen eine mögliche Einmischung des Papstes in die Innenpolitik, immerhin wurde in diesem Jahr das Projekt eingetragene Partnerschaft ernsthaft angegangen. In den LN 5/2007 und LN 6/2007 berichtete ich über die Aktivitäten der HOSI Wien aus Anlass des Papstbesuches.
Als emanzipierter Schwuler habe ich die undifferenzierte Forderung nach absoluter Gleichstellung und damit Übernahme der Heteronorm(alität), etwa durch Öffnung der Ehe, immer einigermaßen problematisch gefunden. Und so nutze ich gelegentlich den Spaltenplatz meiner Kolumne, um gegen diesen zwanghaften Anpassungswunsch anzuschreiben.
Der Kampf für Meinungsfreiheit geht auch nach dem Ende der schwarz-blau-orangen Regierungen unter Kanzler Wolfgang Schüssel weiter. Eine dermaßen unerträgliche Knebelung der Meinungsfreiheit in Österreich, wie sie während dieser Zeit passierte und der auch die HOSI Wien und ich zum Opfer fielen, darf es nie wieder geben. In den LN 4/2007 berichtete ich über weitere diesbezügliche Aktivitäten bei internationalen Organisationen.
Regelmäßig poppt die Debatte über den generellen Ausschluss von Homosexuellen vom Blutspenden auf. Die ideologische Verbissenheit, mit der sie mitunter geführt wird (immerhin geht es hier nicht um Menschenrechte, sondern um eine medizintechnische Problemlösung und Haftungsfrage), finde ich genauso verstörend wie einige der vorgebrachten Argumente.
Ende Mai 2007 scheiterte auch der zweite Versuch, in Moskau eine Pride-Parade abzuhalten. Selbst die geplante Übergabe einer Petition wurde vor dem Rathaus von den Sicherheitskräften vereitelt. Da ich wieder an den Veranstaltungen zum Moscow Pride teilnahm, berichtete ich in den LN 4/2007 darüber.
Große Aufregung nach dem ESC in Helsinki 2007: Dank Televoting kamen neun der zehn Beiträge, die vom Semifinale ins Finale aufstiegen, aus Osteuropa. Der zehnte war der türkische. Im Finale waren unter den zehn besten, die sich damit für einen Fixstart im Folgejahr qualifizierten, außer Griechenland und der Türkei ebenfalls nur osteuropäische Länder. In den LN 4/2007 analysierte ich die Ursachen dafür. Hauptgrund: Diaspora-Voting.