Innenminister Karl Schlögl (SPÖ) empfängt das bewährte HOSI-Wien-Besuchsteam zu einem Gesprächstermin (vgl. LN 1/1998, S. 33, sowie Aussendung der HOSI Wien). FOTO: ANONYM/ARCHIV HOMOPOLITICUS.AT
Vom 29. Juni bis 5. Juli 1997 fand in der heimlichen Schwulen- und Lesbenhauptstadt Deutschlands die 18. ILGA-Weltkonferenz statt. Mit der Verabschiedung entsprechender neuer Statuten stellte die International Lesbian and Gay Association endgültig die Weichen für ihre neue regionale Struktur. Ich berichtete in den LN 4/1997.
Einen großen Erfolg konnte die europäische Lesben- und Schwulenbewegung – wiewohl nicht anwesend – beim EU-Gipfel in Amsterdam erzielen: Konzertiertes Lobbying hat dazu geführt, dass die Nichtdiskriminierung von Lesben und Schwulen von allen 15 EU-Staaten anerkannt worden ist und Eingang in den Vertrag von Amsterdam gefunden hat. Ich berichtete über dieses historische Ereignis in den LN 3/1997.
Schon in den 1990er Jahren galt der Eurovision Song Contest (ESC) als ziemlich schwule Angelegenheit. Eigentlich unglaublich, dass erst 1997 bei seiner 42. Ausgabe erstmals ein offen schwuler Interpret auftrat. Ich ging in den LN 3/1997 der Frage nach, warum der ESC schwule Männer so fasziniert, und outete mich ebenfalls als großer Fan, der schon mit zehn Jahren erstmals den Grand Prix im TV anschaute und danach keinen mehr versäumt hat (und deswegen letztlich schwul wurde).
Vergessen, Verdrängen und Aussitzen sind österreichische Eigenschaften, denn glücklich ist, wer vergisst! Küsst Dr. Freud dann die Fledermaus wach und kehrt das Verdrängte unerledigt wieder, dann ist der Aufschrei groß – aber, keine Angst, die Angelegenheit fällt nach gebührender Aufregung und Erregung sofort wieder der allgemeinen Amnesie anheim. Das ewige Muster in diesem Land.
Einige damals aktuelle und mitunter als problematisch empfundene Tendenzen in der Aktualisierung von Lesben- und Schwulensprache haben die LN in ihrer Ausgabe 3/1997 zum Anlass genommen, sich mit diesen sprachlichen Phänomenen eingehender auseinanderzusetzen und ihnen einen eigenen Schwerpunkt zu widmen. Ich war einer von drei LN-MitarbeiterInnen, die dafür Beiträge beigesteuert haben.
Gesprächstermin bei SPÖ-Sozial- und Gesundheitsministerin Lore Hostasch (vgl. LN 3/1997, S. 14 f, sowie Aussendung der HOSI Wien) FOTO: ANONYM/ARCHIV HOMOPOLITICUS.AT
Treffen mit Justizminister Nikolaus Michalek. Wieder muss ich fotografieren. Das bewährte HOSI-Wien-Besuchstrio wird durch KURT ZERNIG (2. v. l.) von den RosaLila PantherInnen verstärkt (vgl. LN 2/1997, S. 10 f, sowie Aussendung der HOSI Wien). FOTO: KURT KRICKLER