Kurt Krickler

Ministerbüro-Besetzung

Fünf Aktivisten des Rosa Wirbels besetzen am Welt-AIDS-Tag das Büro von ÖVP-Familienministerin Marilies Flemming (1933–2023), weil sie im Alleingang eine Teilreform der antihomosexuellen Strafrechtsparagrafen verhindert hat (vgl. LN 4/88, S. 4 ff). Die vier anderen Mitbesetzer sind ALFRED GUGGENHEIM (1926–2014), FRIEDL NUSSBAUMER, MICHAEL HANDL und RUDOLF KATZER. Ich benutze das ministerielle Telefon, um mit den Medien zu sprechen. Nach vier Stunden ist Flemming bereit, die Besetzer auf neutralem Boden zu treffen. Am 7. Dezember nehmen dann REINHARDT BRANDSTÄTTER und ich einen offiziellen Gesprächstermin als HOSI-Wien-Vertreter bei Flemming wahr – vgl. LN 1/1989, S. 13 ff, und Beitrag hier. FOTOS: ARCHIV HOMOPOLITICUS.AT
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Rosa Stachel löckt wider Amnestys Haltung

Seit Jahren weigert sich Amnesty International, wegen ihrer Homosexualität Verfolgte als Gewissensgefangene anzuerkennen. Ich nütze eine Veranstaltung, bei der Arik Brauers Bild „Wo bleiben die Menschenrechte?" präsentiert wird – der Erlös aus dem Verkauf der Drucke soll AI zugutekommen –, um auf diese diskriminierende Haltung von AI aufmerksam zu machen – vgl. LN 1/1989, S. 25 ff, und Beitrag hier.
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Rosa Wirbel im Parlament

Die Reform der anti-homosexuellen Strafrechtsparagrafen im Rahmen einer Novelle des Jugendgerichtsgesetzes war eigentlich schon paktiert, auch mit der ÖVP. Doch dann intervenierte ein Bischof telefonisch bei ÖVP-Ministerin Marilies Flemming, woraufhin diese ihr Veto im Ministerrat einlegte. MICHAEL HANDL, FRIEDL NUSSBAUMER und ich protestieren auf der Besuchergalerie des Nationalrats. Ein Transparent („Weg mit den Homosexuellen-§§!") wird entrollt, Flugblätter ins Plenum abgeworfen, Parolen skandiert – vgl. LN 1/1989, S. 9 ff, sowie Beitrag hier.
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Homo-Skandal Palme-Mord

Im Februar 1986 war der schwedische Ministerpräsident Olof Palme auf offener Straße in Stockholm erschossen worden. Zweieinhalb Jahre später haben die ohnehin ziemlich merkwürdigen Vorgänge rund um die polizeilichen Ermittlungen auch noch einen Homo-Skandal produziert. Eine Krimi-Story, wie sie das berühmte schwedische Autorenduo Maj Sjöwall und Per Wahlöö nicht besser erfinden hätte können. In einem Beitrag in den LN 4/1988 fasste ich die Ereignisse zusammen.
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Kurts Leidartikel LN 4/1988

ÖVP-Familienministerin Marilies Flemming zählt, neben ihrer Parteikollegin Maria Fekter, zum Dümmsten, was sich in den letzten 40 Jahren in der österreichischen Innenpolitik getummelt hat. 1988 verhindert sie im Alleingang – im Auftrag eines katholischen Bischofs – die Reform des § 209 StGB.
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Kurts Leidartikel LN 3/1988

Der hinhaltende Widerstand der Politik gegen die Abschaffung der diskriminierenden Strafrechtsparagrafen hat auch negative Auswirkungen auf die AIDS-Prävention. Bereits 1988 kündigen sich radikalere Methoden im Kampf gegen die Borniertheit der PolitikerInnen an.
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ILGA-Tagung in Oslo

Mini-Kundgebung vor der österreichischen Botschaft. Die norwegische Polizei erlaubt maximal zehn DemonstrantInnen vor Botschaften. Dem österreichischen Botschafter werden Protestschreiben für die Mitglieder der Bundesregierung übergeben (vgl. LN 3/1988, S.53 ff). Ich stehe ganz links, neben mir im Bild ILGA-Generalsekretär JEAN-CLAUDE LETIST (1946–1990) und WALTRAUD RIEGLER, 3. v. r. FOTO: ANONYM/ARCHIV HOMOPOLITICUS.AT
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Kurts Leidartikel LN 2/1988

Von Anfang an ist die HOSI Wien mit dem politischen Christentum bzw. dem politischen Katholizismus konfrontiert: Die römisch-katholische Kirche versucht mit großer Vehemenz, ihre Glaubensdoktrinen durchzusetzen und allen BürgerInnen aufzuzwingen. Die Trennung von Kirche und Staat gibt es nur in der Theorie.
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