Blog-Beiträge
2. Januar 2023
Zum Tod Joseph Ratzingers
Am Silvestertag 2022 starb Joseph Ratzinger, auch bekannt als Papst Benedikt XVI. (2005–2013). Sein Tod kann auf meinem Blog natürlich nicht unkommentiert bleiben. Immerhin war er mehr als dreißig Jahre lang einer der homophobesten Vertreter der römisch-katholischen Kirche. Auch die österreichische Lesben- und Schwulenbewegung hatte mehrfach mit ihm „zu tun“, was in den LAMBDA-Nachrichten und auf meinem Website gut dokumentiert ist.
2. Dezember 2022 | 2
Reinhardt-Brandstätter-Platz eingeweiht
Am gestrigen Welt-AIDS-Tag fand die Einweihung des „Reinhardt-Brandstätter-Platzes“ neben dem Wiener AIDS-Hilfe-Haus im 6. Bezirk statt. Reinhardt war Mitbegründer nicht nur der HOSI Wien, sondern auch der österreichischen AIDS-Hilfe – mit kleinem und mit großem „Ö“. Ich berichte über die Feier. Hier kann man auch meine Redebeitrag nachlesen. Herzlichen Dank auch an Jürgen Hammerschmid für die Fotos.
20. November 2022 | 1
Nachruf auf Douglas Sanders (1938–2022)
Am 13. November 2022 starb der kanadische LSBT-Menschenrechtsaktivist Professor DOUGLAS SANDERS im Alter von 84 Jahren. In den frühen 1990er Jahren spielte er eine zentrale Rolle bei den Anfängen der Lobbying-Aktivitäten der International Lesbian and Gay Association (ILGA) gegenüber den Vereinten Nationen. Damals lernte ich Doug kennen, und es ergab sich eine spannende Zusammenarbeit. Später, nachdem er seinen Wohnsitz nach Bangkok verlegt hatte, verlagerte sich sein Engagement in diese Region. Ein Nachruf auf einen bedeutenden Akteur der internationalen LSBT-Bewegung.
28. Oktober 2022 | 6
Solidarität mit Faika El-Nagashi
In den letzten Wochen und Monaten ist die grüne Nationalratsabgeordnete FAIKA EL-NAGASHI wegen „kritischer“ Positionen zu einigen schon länger kontrovers diskutierten Fragen heftig angefeindet worden. Bei dieser Debatte, die inzwischen in vielen Ländern die LSBT- und Frauenbewegung spaltet, geht es um grundsätzliche Fragen zu Geschlecht und Geschlechtsidentität, aber auch um eine zunehmende Radikalisierung einiger AkteurInnen. Ich beleuchte einige Aspekte einer entgleisten Debatte und rufe zur Solidarität mit Faika auf.
22. August 2022
Orthodoxe Hassprediger bekämpfen
Wie das Amen im Gebet kommt vor der Pride-Parade in Belgrad die homophobe Hasspredigt der serbisch-orthodoxen Kirche. Das war heuer nicht anders, da die serbische Hauptstadt vom 12. bis 18. September Gastgeberin von EuroPride sein wird. Er wird zum ersten Mal in Südosteuropa bzw. auf dem Balkan stattfinden. Österreichische Proteste gegen diese homophobe Hetze vermissend, erinnere ich an entsprechende Aktionen vor zehn Jahren.
14. August 2022
Vor 20 Jahren: Ende der strafrechtlichen Diskriminierung
Heute vor genau 20 Jahren – am 14. August 2002 – trat die letzte Sonderbestimmung, die das österreichische Strafgesetzbuch gegen Schwule bereitgehalten hatte, endgültig außer Kraft, nämlich § 209, der eine höhere Mindestaltersgrenze für sexuelle Handlungen festlegte. Damit endete auch in Österreich die jahrhundertelange strafrechtliche Verfolgung homosexueller Menschen. Spät, aber doch, muss man in diesem Zusammenhang hinzufügen, immerhin war inzwischen das 3. Jahrtausend angebrochen und Österreich eines der ganz wenigen Länder in Europa, deren Strafrecht noch anti-homosexuelle Sonderbestimmungen kannten.
17. Juni 2022 | 2
ZiB-2-History – ORF-Faktencheck hat total versagt
Am 15. Juni 2022 widmete der ORF seine ZiB-2-History-Sendung „Paragraphen gegen die Liebe“ dem „langen Kampf um LGBT-Gleichberechtigung“ in Österreich. Neben einigen wenigen tadellosen Beiträgen – etwa dem Interview mit Andreas Brunner oder dem Porträt einer Salzburger Regenbogenfamilie – war die Sendung voller – teilweise peinlicher – Falschinformationen. Hier hat der ORF-eigene Faktencheck leider total versagt. Angesichts des Ausmaßes an Fehlern und Unrichtigkeiten habe ich an ZiB-Redakteur Martin Thür, der die Sendung moderierte, einen ausführlichen Brief mit den wichtigsten Richtigstellungen geschrieben.
27. Dezember 2021 | 1
Huren für die Türkisen?
Selbst für mich als eingefleischten Atheisten ist es einigermaßen verstörend, dass zwei grüne Nationalratsabgeordnete die Darstellung einer Frau als Jungfrau Maria „sexistisch, herabwürdigend, ja geradezu empörend“ finden. Derartig fanatischer blindwütiger Hass auf das Christentum ist schon ziemlich extrem. Doch statt diesen Aspekt aufzugreifen, schließen sich Österreichs Medien und etliche PolitikerInnen dieser verqueren Kritik an.